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Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte rangieren deutlich unterhalb der entsprechenden Lasergeräte, wenn sich die Preisklassen auch etwas überschneiden. Ihrem Auftrag gemäß sind die Tintenstrahler wahre Alleskönner und drücken sich vor kaum einer Büroaufgabe: Drucken, Fotodruck, Scannen, Kopieren, Faxen, Telefonieren. Da fehlt dann nur noch Lochen und Abheften... Einschränkungen in ihrer Brauchbarkeit zeigen vor allem die Geräte der unteren Preisklasse in Sachen Qualität und Geschwindigkeit. Während der Fotodruck recht passable Bilder erzeugt, ist das Druckbild von Texten im Tinte sparenden Standardmodus oftmals enttäuschend. Die Bedienbarkeit schwankt zwischen Hopp und Top und ist für einen alltäglichen Büroeinsatz nicht empfehlenswert. Auch die Gehäuse entsprechen nicht den notwendigen Standards, so dass es bei einigen Modellen leicht vorkommt, dass das Gerät "mit viel Gefühl" bedient werden muss. Das kann sich der Privatkunde zuhause erlauben. Im professionellen Bereich sind die günstigen Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte Fehl am Platz.
Wie auch bei den Tintenstrahldruckern und den Fotodruckern geht die Preisschraube weiter nach unten. Dafür werden die Druckkosten immer höher. Billige Geräte bekommen bei der Auslieferung nur noch Minimalfüllungen der Tintenpatronen, so dass oft schon nach wenigen Tagen - teurer - Nachschub gekauft werden muss.
Die Fähigkeit, auch Fotos auszudrucken, verbreitet sich auch bei den günstigsten Modellen. Auch die Ausstattung ist entsprechend: So lassen sich Fotos per USB oder Picture-Bridge oder auch direkt von einer Speicherkarte einlesen und anschließend ausdrucken.
Die Situation auf dem Markt ist nur begrenzt einschätzbar, da fast täglich neue Geräte angeboten werden und die Produktion anderer wieder eingestellt wird. Dabei gehen die Weiterentwicklungen oftmals nur auf Details ein, wie der Vermehrung von Ausstattungsfeatures.
Der Markt der Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte umfasst grob die Preislage von 40 bis 1000 Euro und läßt sich in vier Kategorien unterteilen:
Einsteigermodelle bis 100 Euro, die etwas gehobenere Klasse von 110 bis 220 Euro, die ansatzweise für den semiprofessionellen Bereich einsetzbaren Geräte zwischen 250 und 400 Euro und die Topklasse ab 650 Euro, die ausschließlich von HP bedient wird.
Führend in der Angebotspalette der Einsteigermodelle ist Canon, dicht gefolgt von Lexmark und HP, aber auch Brother, Samsung und Epson sind hier vertreten. Die nächsthöhere Preisklasse teilen sich vor allem Canon, Brother und HP, wobei auch Epson und Lexmark noch Geräte im Angebot haben. HP bedient auch führend die semiprofessionelle Klasse, in der sonst noch Geräte von Canon, Epson und Brother zu finden sind.
Zur Preiskalkulation eines Tintenstrahl-Multifunktionsgerätes gehört unbedingt auch die Berechnung des zu erwartenden Druckaufkommens, da die Kosten für die Tintenpatronen zum Teil extrem hoch sind. Eine einfache Milchmädchenrechnung kann ergeben, dass ein Gerät der höheren Preisklasse innerhalb kurzer Nutzungsdauer bereits deutlich günstiger ist.
Wer mit dem Kauf eines Tintenstrahl-Multifunktiongerätes liebäugelt, sollte auf jeden Fall die Bedienbarkeit und die Druckqualität ausprobieren. Des Weiteren sollte abgeklärt werden, ob die notwendigen Anschlüsse vorhanden sind. Wer ein neues Multifunktionsgerät an einen alten Computer anschließen möchte, könnte sich sonst eventuell über fehlende Anschlüsse wundern. Ebenso sollte kontrolliert werden, ob die in der eigenen Digitalkamera verwendete Speicherkarte vom anvisierten Gerät auch lesbar ist.
Das niedrige Preisniveau der fotofähigen Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte wird vor allem über sehr hohe Druckkosten (Tintenpatronen) erkauft. Die Verwendung günstiger Ersatzpatronen oder die Nachfüllbarkeit wird nicht selten durch konstruktive Feinheiten verhindert. In sogenannten "Tintentankstellen" kann man hier in der Regel Informationen über das anvisierte Gerät erhalten. Allerdings ist die Industrie gerade in dieser Preisklasse sehr schnelllebig. Manchmal sind den MitarbeiterInnen der "Tintentankstellen" bestimmte Gerätetypen erst bekannt, wenn diese schon wieder durch ein Nachfolgemodell ersetzt wurden.
Natürlich gilt auch für die Anschaffung eines Tintenstrahl-Multifunktionsgerätes, dass der eigene Bedarf gründlich abgeschätzt werden muss. Man sollte dazu nicht nur das zu erwartende Druck-, Kopier-, Fax- und Scann-Aufkommen definieren, sondern auch verschiedene Lösungsmodelle durchrechnen. Wer zum Beispiel häufig druckt, gerne auch Fotos, seltener kopiert, faxt oder scannt, dem empfiehlt sich vielleicht die Kombination eines preiswerten Alleskönners mit einem fotofähigen Tintenstrahldrucker der gehobenen Preisklasse. Es kann dann durchaus sinnvoll sein, bei späteren Neuanschaffungen, die Geräte zeitlich versetzt zu erneuern. Für kleine Firmenbüros bietet sich ebenso eine derartige Zwischenlösung an: Seltenere Aufgaben werden durch preisgünstigere Multifunktionsgeräte abgedeckt, während man sich für Arbeitsaufträge, die anspruchsvoller sind, bei den höheren semiprofessionellen oder gar professionellen Geräten umschaut. Ein Tintenstrahl-Multifunktionsgerät kann somit durchaus seinen Nutzen neben einen Farblaserdrucker beweisen.
Produktübersicht Tintenstrahl-Multifunktionsgeräte