Inhaltsverzeichnis |
Multifunktionsgeräte dienen in kleinen wie großen Büros als "Mädchen für alles". Sie können drucken, scannen, faxen, kopieren und manchmal auch noch telefonieren. Letzteres findet man bei den Lasergeräten jedoch eher weniger. Die Technik des Laserdruckens entspricht denen der Laserdrucker. Im Gegensatz zum Markt der reinen Laserdruckern werden die Multifunktionsgeräte mittlerweile überwiegend als Farbgeräte angeboten.
Die Funkton des Scannens ist bei den Laser-Multifunktionsgeräten eher seltener anzutreffen. Sie scannen (lichtgesteuerte Abtastung und Aufnahme einer Vorlage) zwar im Zusammenhang mit der Kopierfunktion, doch dienen sie seltener als Einscanngerät in den PC. Dies liegt daran, dass Laser-Multifunktionsgeräte ihren Eigenschaften entsprechend eher als Druck- und Kopierstation einen gesonderten Platz einnehmen. Das Einscannen von Bildern oder anderen Vorlagen in den PC bedarf jedoch in der Regel der Nähe zu Tastatur und Bildschirm. Dafür sind dann Flachbettscanner am Arbeitsplatz praktischer.
Ferner haftet allen "Multifunktionsgeräten" der Makel geringerer Belastbarkeit an, auch wenn dies ab den mittleren Preislagen sicher nicht mehr stimmt. Allerdings ist es nicht schwer, sich vorzustellen, dass der Arbeitsablauf "Drucken" andere Belastungen auf das Gerät ausübt, als etwa der Vorgang "Scannen" vertragen kann. Der Nachteil von Gemeinschaftsgeräten ist auf jeden Fall, dass, sobald bei einer Funktion ein Defekt auftaucht, der eine Reparatur außer Haus notwendig macht, alle anderen Funktionen auch in der Werkstatt weilen, was die Büroarbeit erheblich einschränken kann.
Laser-Multifunktionsgeräte erreichten in den letzten Jahren die Niederungen der Preissegmente. Es gibt bereits zahlreiche Einsteigermodelle unter 300 Euro. Andererseits wurden die Multifunktionsgeräte zu wahren Alleskönnern entwickelt und vor allem für den professionellen Bereich stellen die Hersteller zusehends mehr Geräte zur Verfügung, die auch hohem Druckaufkommen gewachsen sind.
Der Markt läßt sich in drei Preiskategorien einteilen:
Einsteigermodelle von 160 bis 350 Euro, semiprofessionelle und professionelle Geräte von 450 bis 1300 Euro und die Topklasse ab 2600 bis 12.000 Euro. In der Einsteigerklasse bietet Canon das breiteste Angebot, aber auch Samsung, OKI, Brother, Lexmark und HP sind vertreten. Bei den professionellen Geräten, die zahlenmäßig größte Klasse, profilieren sich Epson, Canon, HP und Brother mit diversen Geräten. Samsung, Lexmark, Kyocera und OKI beschränken dagegen das Angebot auf 1 bis 2 Geräte. In der Topklasse führt einsam HP mit einem breitgefächerten Programm individueller Lösungen, Xerox und Lexmark sind mit einem deutlichen kleineren Aufgebot an Multifunktionsgeräten dabei.
Preistreibend wirken sich nicht nur Qualität und Belastbarkeit, sondern auch Druckgeschwindigkeiten und einzelne Ausstattungsfeatures aus. So lassen sich zum Beispiel am HP (Hewlett Packard) Color LaserJet 9500mfp Dokumente endbearbeiten, das Gerät druckt und kopiert in Farbe bis DIN A3. Dafür gehört das Gerät mit einem Preis von rund 10.000 Euro auch zur "High-End-Klasse". Die Entscheidung für einen bestimmten Hersteller obliegt auch der Überlegung, ob die Einbindung des anvisierten Laser-Multifunktionsgerätes in ein bestehendes Netzwerk, das bereits Komponenten des gleichen Herstellers verwendet, Vorteile in der Nutz- und Bedienbarkeit erhoffen lässt. Ähnlich wie bei einer Hifi-Anlage, wo die Verwendung mehrerer Geräte desselben Herstellers die Nutzung einer einheitlichen Fernbedienung ermöglicht und zudem die Einzelkomponenten bereits ab Werk aufeinander abgestimmt sind, bieten auch die Hersteller der Laser-Multifunktionsgeräte - allen voran HP - Funktionen, die im Zusammenspiel mit anderen Geräten des Netzwerkes ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen.
Die Einsatzfähigkeit der Einsteigermodelle für den professionellen Bereich ist begrenzt. Hier ist ein Blick auf den Markt der Tintenstrahler sinnvoll.
Die Laser-Multifunktionsgeräte sehen sich in harter Konkurrenz zu den Tintenstrahl-Multifunktionsgeräten, die ähnlich flexibel, aber meist etwas günstiger sind und auch schon mal ein Foto ausdrucken können. Andererseits sind für den Dauerbetrieb bei höherem Druckaufkommen Einzelgeräte eine Überlegung wert.
Die Anschaffung eines Laser-Multifunktionsgeräts bedarf einer gründlichen Bedarfsanalyse. Ihre Vorteile liegen in der Kompaktheit und - teilweise - beim Preis im Vergleich zu Einzelgeräten. Das zu erwartende Arbeitsaufkommen (Drucken, Kopieren, Faxen und vielleicht Scannen) sollte genau erfasst werden. Möglicherweise kann es sinnvoller sein, an einer der Funktionen zu sparen, da sie vielleicht selten genug genutzt wird, um sie auch anderweitig erledigen zu können, und das Ersparte dann in ein hochwertigeres Gerät zu investieren. Wer sich zwischen Tintenstrahl- und Laser-Multifunktionsgeräten entscheiden muss, sollte nicht nur Bedarf und Angebot vergleichen, sondern auch die Druckqualität. Diese ist in der Regel bei den Laserdruckern besser, die Druckkosten sogar niedriger. Ob das die meist höheren Anschaffungskosten rechtfertigt, ob die mit der ausgehenden Post anvisierte Kundschaft dem wirklich Rechnung trägt, sollte gründlich durchdacht werden.
Produktübersicht Multifunktionsgeräte