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Festtintendrucker oder auch das Solid-Ink-Verfahren sind eine Entwicklung der Firma Xerox und finden in deren "Phaser 8tausender" Verwendung. Man bezeichnet sie auch als Phase-Change-Drucker. Bereits 1991 wurden die ersten Festtintendrucker eingeführt und gewannen auf Anhieb zahlreiche Preise. Während bei Tintenstrahlern und Laserdruckern flüssige Tinte bzw. Toner verwendet wird, nutzt die Solid-Ink-Technik sogenannte Colorsticks. Dabei handelt es sich um farbige Stifte oder Blocks auf Harzbasis (ähnlich Buntstiften), die bei etwa 100° Celsius in entsprechenden Behältern im Gerät flüssig bevorratet werden. Beim Drucken werden die Tintentröpfchen ähnlich wie beim Tintenstrahler auf den Druckstoff gebracht, wo die Farbe wieder fest wird. Anschließend muss der Druck kalt gepresst werden.
Da die Farben nur in der Menge auf dem Papier benötigt werden, um eben gerade eine gute Haftung zu erreichen, können auch sehr saugfähige Druckstoffe verwendet werden. Andere Verfahren verlaufen oder erzeugen ein nur schwaches Druckbild.
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen nicht nur in der außergewöhnlichen Qualität bei erstaunlich kurzen Druckzeiten. Positiv sind auch die Ungiftigkeit der Tinte, die keine Flecken auf Haut oder Kleidung hinterlässt, und der einfache Aufbau der Geräte zu bewerten. Damit sind sie als wartungsarm einzustufen. Mittels der Colorsticks lassen sich die Farben sogar während des Druckvorgangs nachfüllen. Ein Tintenstick reicht für 1000 bis 2300 Seiten; bis zu 5 Colorsticks pro Farbe können im Festtintendrucker bevorratet werden. Den Vorteilen der Umweltfreundlichkeit (ungiftige Tinte, weder Ozon noch Feinstaub, erheblich weniger Verpackung) steht der negative Umstand gegenüber, dass die Tinte flüssig gehalten werden muss. Das Gerät bleibt also eingeschaltet, weil ansonsten die Farbe eintrocknet und eine aufwendige Reinigung nötig ist. Dies spricht für den Einsatz im professionellen Bereich. Qualitativ könnte man die Festtintenstrahler als Laserdrucker mit perfektem Fotodruck bezeichnen.
Obwohl laut Xerox das Verfahren ständig weiterentwickelt wird und die Vorteile überwiegen, zudem die Folgekosten niedrig sind und die Druckqualität weitgehend unabhängig vom Druckstoff ist, hat sich das Verfahren noch nicht sehr verbreitet. Auch Xerox stattet nur wenige Geräte damit aus. Die Geräte sind aufgrund ihrer Anschaffungspreise und Gehäuse-Dimensionen dem professionellen Bereich vorbehalten.
Aktuell bietet nach wie vor nur Xerox dieses Verfahren in der Baureihe Phaser 8xxx an. Der Phaser 8560 als Nachfolger des 8550 wird ebenso als einzelner Drucker wie auch als Multifunktionsgerät angeboten wie der Phaser 8860. Die Preisstaffelungen sehen etwa wie folgt aus: Phaser 8560 von 800 bis 2100 Euro, 8560 von 1800 bis 4300 Euro, 8860 für 2500 Euro, 8860 MFP für 4300 Euro. Die Xerox Phaser Modell sind auf Druckmengen von bis zu 120.000 Seiten pro Monat ausgelegt. Sie werden mit einem Prozessor (600 bzw. 750 MHz), mit einem Speicher (256MB bis 1GB) und wahlweise mit einer Festplatte ausgestattet. Der erste Ausdruck beginnt nach 5 Sekunden und in 1 min schafft ein Festtintendrucker 30 Seiten in schwarzweiß oder Farbe. Auch das Duplexverfahren ist für alle Drucker optional oder bereits serienmäßig. Die Software ist auf Windows (auch Vista) und McIntosh vorbereitet. Die Tintensticks kosten je Farbe rund 89 Euro und reichen für 3400 Blatt. Für dasselbe Geld erreicht die Schwarztinte 6800 Blatt. Somit kostet ein Tintensatz etwas über 350 Euro. Ein Standard-Wartungskit für bis zu 10.000 Seiten kostet nochmal 100 Euro.
Auf dem Markt der Festtintendrucker ist derzeit wenig Bewegung, da lediglich Xerox Modelle mit diesem Verfahren anbietet.
Wer im semiprofessionellen oder professionellen Bereich die Anschaffung eines neuen Druckers oder gar Multifunktionsgerätes plant, sollte die Festtintendrucker von Xerox in die engere Wahl nehmen. Die vielleicht etwas ungewöhnliche Technik zeigt unbestreitbare Vorteile im Preis-Leistungsverhältnis. Für den privaten Haushalt sind die Festtintendrucker aufgrund von Anschaffungspreis, Größe und Auslegung noch uninteressant.